„Es ist schön, Menschen helfen zu können“

Philipp Hofer ist Azubi im 3. Lehrjahr zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Im Interview verrät er, was ihn an seinem Beruf begeistert und warum er nach der Ausbildung im Marien-Hospital bleibt.

Philipp, warum hast du dich vor fast drei Jahren für eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger entschieden?

Ich hatte schon immer dieses innere Feuer dafür. Ich wusste, ich möchte einen Beruf ausüben, bei dem ich glücklich zur Arbeit gehe – und auch glücklich wieder nach Hause. Wir haben zuhause meine Großmutter gepflegt, dadurch habe mich früh für das Thema interessiert.

Hat sich in deiner Ausbildung das Bild gefestigt, das du von dem Beruf hattest? Brennt das innere Feuer noch immer?

Definitiv, es hat sich noch verstärkt. Und es hat mir Klarheit gegeben, wohin ich mich entwickeln möchte: Ich möchte auf der Intensivmedizin arbeiten.

Was genau gefällt dir an dem Beruf?

Das klingt vielleicht nach einem Klischee, aber es ist schön, Menschen helfen zu können. Vor allem in kritischen Situationen, die sie alleine nicht bewältigen können – wie es auf der Intensivstation meistens der Fall ist.

Was sind typische Aufgaben, die du als Azubi auf den Stationen ausführst?

Ganz klassisch ist die Grundpflege, also die Körperpflege. Dabei geht es nicht nur darum, den Patienten zu waschen, sondern ein ganzheitliches Bild von ihm und seinem Krankheitsbild zu erhalten. Außerdem führen wir Beratungsgespräche und leisten seelische Unterstützung. Dazu kommen zum Beispiel die Ausarbeitung von Kurven, die Begleitung von Neuaufnahmen und Entlassungen sowie Gespräche mit Ärzten, Patienten und Angehörigen. Wir arbeiten auch interdisziplinär mit den verschiedenen Berufsgruppen zusammen, zum Beispiel mit der Physiotherapie, der Ernährungsberatung und dem Sozialdienst.

Gab es einen Moment in deiner Ausbildung, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Mir fällt ein besonders schöner Moment auf der Intensivstation ein: Wir hatten bei einem Patienten das Gefühl, dass er es vielleicht nicht schafft. Nach sehr langer intensiver Pflege konnten wir ihn doch entlassen. Da war nicht nur von den Ärzten viel gefordert, sondern auch von pflegerischer Seite. Da habe ich gespürt, was der Beruf schaffen kann.

Und wie gehst du damit um, wenn es ein Patient mal nicht schafft?

Ich hatte immer das Glück, in solchen Situationen von erfahrenen Kollegen und Ärzten angesprochen zu werden, ob ich darüber reden möchte. Ich konnte immer darüber sprechen, was sehr hilfreich ist.

Fällt es dir leicht, in deinem Beruf so große Verantwortung zu tragen?

Ich hatte zum Glück noch nie ein Problem damit, Verantwortung zu übernehmen. Ich habe auch keine Hemmungen, aus mir herauszugehen oder eine Aufgabe zu übernehmen, die erledigt werden muss. Da ist mir das Wohl der Patienten einfach wichtiger als Schüchternheit.

Wie erlebst du denn den Zusammenhalt zwischen den Azubis?

Wir hatten bei uns schon immer ein sehr starkes Kursgefühl, das war mir auch als Kurssprecher wichtig. Eigentlich haben wir einmal wöchentlich etwas zusammen unternommen, was durch die Corona-Pandemie leider unterbrochen wurde. Aber wir haben alle ein sehr enges Verhältnis. Es ist nicht nur kollegial, eigentlich eher familiär und freundschaftlich, weil wir so viel Zeit miteinander verbringen.

Was würdest du jungen Menschen mit auf den Weg geben, die auch über eine Ausbildung in der Pflege nachdenken?

Ich würde ihnen immer raten, offen für Neues zu sein: Für alle Patienten, Kollegen und Kulturen. Jeder tickt anderes, aber wenn man offen und emphatisch ist, dann erlebe ich es so, dass man bei uns im Haus niemals Probleme bekommt. Wichtig ist es auch, lernwillig zu sein. Wenn man bereit dazu ist, kann man aus jeder Situation etwas für sich mitnehmen.

Wie lief das Bewerbungsverfahren bei dir ab?

Ich habe eine schriftliche Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnissen abgeschickt, dann wurde ich kurze Zeit später zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Es war ein sehr offenes und angenehmes Gespräch, bei dem man sich wirklich für mich als Person interessierte. Kurz darauf bekam ich schon die Zusage.

Hast du einen Geheimtipp für angehende Bewerber, um im Gespräch zu überzeugen?

Man sollte locker in das Gespräch gehen und sich selbst zeigen – nicht nur die knallharten Fakten aufzählen, die man zum Beispiel über das Haus gelernt hat. Die Gesprächspartner müssen spüren, dass man den Willen für den Beruf hat. Ich glaube, man sollte sich unbedingt bewerben, weil man dafür brennt und nicht, weil man denkt, irgendeinen Job machen zu müssen.

Du hast dich entschieden, nach deiner Ausbildung im Marien-Hospital Euskirchen zu bleiben. Was gefällt dir hier?

Es ist sehr familiär, ich hatte nie das Gefühl, nur eine Nummer zu sein. Man wird hier auch von Kollegen aus anderen Stationen mit dem Namen angesprochen. Auch auf der Intensivstation, auf der ich arbeiten werde, bin ich in der Ausbildung sehr gut zurechtgekommen. Außerdem ist die Ausstattung im Haus sehr gut – deshalb bleibe ich hier, wo ich mich auskenne und mich wohlfühle.