"Bei einem Notfall muss es schnell gehen"

Patrick Pinsdorf hat während seines Praktischen Jahrs in der Neurologie des Marien-Hospital Euskirchen gearbeitet. Hier erzählt er, was ihn an der Arbeit besonders begeistert und überrascht hat.

Warum hast du dich entschieden, dein Praktisches Jahr im Marien-Hospital Euskirchen zu absolvieren?

Ich kannte das Haus bereits, weil ich meine allererste Famulatur dort in der Neurologie gemacht hatte. Aus meinem privaten Umfeld hatte ich viel Gutes über das Team gehört – und es war mir wichtig, nett aufgenommen zu werden. Danach bin ich in Kontakt mit dem Team geblieben und so kam die Idee, auch das Praktische Jahr dort zu verbringen. Außerdem schneidet das Marien-Hospital Euskirchen im PJ-Ranking in allen Disziplinen sehr gut ab.

Wie ist es zu dem Wahl-Tertial in der Neurologie gekommen?

Tatsächlich war auch hier die Famulatur das Zünglein an der Waage. Vorher hatte ich die Neurologie gar nicht unbedingt auf dem Schirm, aber ich war total überrascht. Oft gibt es das Vorurteil, dass man es mit spannenden Krankheitsbildern zu tun hat, aber nicht viel machen kann. Aber wenn man dann einen Notfall erlebt und sieht, wie koordiniert alles abläuft und dass es ganz schnell gehen muss, um bei einem Schlaganfall das Gehirn zu schützen: Das hat mich wirklich beeindruckt. Diese Erfahrung wollte ich in meinem Tertial in der Neurologie vertiefen.

Haben sich deine Erwartungen erfüllt?

Ja, ich war nach wie vor sehr beeindruckt. Vor allem davon, wie viele akutmedizinische Fälle es gibt und wie sehr man den Patienten bei diesen spannenden Krankheitsbildern helfen kann. Außerdem habe ich mich in der Abteilung weiterhin sehr wohl gefühlt. 

Was sind Aufgaben, die du in der Neurologie ausführen durftest?

Ich habe unter anderem an der radiologischen Frühkonferenz teilgenommen und dort die Patienten vorgestellt, die ich betreut habe. Außerdem war ich mit auf Visite, habe unter Supervision Therapiekonzepte erstellt und meine Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung betreut. Oft gibt es das Klischee, dass Studenten im Praktischen Jahr fast nur Blutabnahmen durchführen, aber das fand bei mir wirklich nur bei den Patienten statt, die ich betreut habe.

Was war für dich an der Arbeit besonders spannend?

Ich fand es toll, dass es am Nachmittag immer die Möglichkeit gab, Untersuchungen beizuwohnen. Ich konnte mir aussuchen, ob ich mit ins EEG oder zur Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße gehen wollte. Auch Lumbalpunktionen – die für Studenten immer reizvoll sind – durfte ich unter Aufsicht durchführen. Und ich konnte in die Notaufnahme geben, was für mich sehr interessant war.

Wie gut warst du ins Team integriert?

Sehr gut. Ich fand es außergewöhnlich, dass das Team der Neurologie immer gemeinsam essen geht und vom ersten Tag an jeder dazu gerufen wird – vom Chef bis zum Studenten. Das stärkt natürlich das Teamgefühl. Schön fand ich auch, dass es im Marien-Hospital Euskirchen einen gemeinsamen Aufenthaltsraum für alle PJ’ler gibt, sodass wir darüber immer in Kontakt waren.

Konntest du in dieser Zeit auch Fortbildungen besuchen?

Ja, wir hatten annähernd täglich die Möglichkeit, zu Fortbildungen zu gehen. Ich konnte als neurologischer PJ’er auch zu internistischen, gynäkologischen oder chirurgischen Fortbildungen gehen, die immer am Nachmittag stattfanden. In der Neurologie gab es zusätzlich zu den Studenten-Fortbildungen auch immer eine abteilungsinterne Fortbildung. Zu dieser wurde ich sogar noch eingeladen, als ich in einem anderen Tertial war.

Welche Vorteile bietet das Marien-Hospital Euskirchen PJ’lern darüber hinaus?

Was ich sehr gut finde, ist das Sekretariat für Studenten. Man hat schon im Vorfeld einen Ansprechpartner und wird am ersten Tag herumgeführt, sodass man sich direkt auskennt. In der Regel kommen auch die Chefs zur Begrüßung und geben einen Ausblick auf die Lehrinhalte. So fühlt man sich direkt integriert und geschätzt. Für mich war es außerdem reizvoll, dass wir Tertial-übergreifend auf dem Notarzt-Fahrzeug mitfahren konnten. Die Neurologen sind zu diesem Zeitpunkt nicht Notarzt gefahren, aber ich konnte Internisten begleiten, was sehr spannend war.

Würdest du das Marien-Hospital Euskirchen für ein Praktisches Jahr empfehlen?

Ja, das würde ich. Die Neurologie mit zertifizierter Stroke Unit bietet ein breites Spektrum an Krankheitsbildern des gesamten Kreis Euskirchen. Allgemein habe ich einen respektvollen Umgang unter den Mitarbeitern und gegenüber den Patienten erlebt.