„Der Einstieg war eine Herausforderung – ich bin froh, dass ich sie angenommen habe“

Anja Krudwig arbeitete in verschiedenen Unternehmen als Assistentin, jetzt ist sie Chefsekretärin der Abteilung Gefäßchirurgie im Marien-Hospital. Im Interview verrät sie, wie ihr Einstieg in den Job lief, wie viel medizinisches Wissen nötig ist und an welcher Stelle besonders viel Empathie gefragt ist.

Wie kam es, dass Sie im Marien-Hospital als Chefsekretärin begonnen haben?

Ich bin von Beruf Europasekretärin und war noch nie in Krankenhäusern tätig. Ursprünglich hatte ich mich im Marien-Hospital auf eine Stelle im Schreibbüro beworben, im Bewerbungsprozess erfuhr ich von der Stelle in der Gefäßchirurgie, so bin ich hier gelandet. Da ich keine Erfahrung im medizinischen Bereich hatte, war der Einstieg eine Herausforderung für mich – und ich bin sehr froh, dass ich sie angenommen habe.

Wie haben Sie die Einarbeitung in das für Sie neue Themenfeld erlebt?

Die Kolleginnen und Kollegen waren von Beginn an unheimlich hilfsbereit. Sie haben mich wirklich gut dabei unterstützt, mich in alle Themen einzufinden, die nötigen Fachbegriffe zu verstehen und die Abläufe in unserer Abteilung kennen zu lernen. Ich musste keine Scheu haben, auch mal nachzufragen, wenn ich etwas nicht wusste. Das hat den Einstieg enorm erleichtert.

Wie sehr unterscheidet sich die Arbeit als Sekretärin im Krankenhaus im Vergleich zu anderen Arbeitgebern?

Ich habe vorher in Wirtschaftsunternehmen und in zwei Museen gearbeitet, da übernahm ich mehr Organisationsaufgaben und auch mal Präsentationsaufgaben. Jetzt vereinbare ich Termine für die Patienten, tippe Operationsberichte oder Entlassungsberichte, diese schreibe ich per Diktat vom Band. Ich übernehme viele Kommunikationsaufgaben, also gehört es zu meinem Alltag, viel zu telefonieren. Außerdem habe ich mit im Blick, wann welche Termine stattfinden und welche Vorbereitung dafür erforderlich ist.  

Wie viel medizinisches Wissen brauchen Sie für diese Tätigkeiten?

Die Krankheitsbilder und Symptome, die in der Gefäßchirurgie behandelt werden, sollte man in meiner Position kennen. Wenn ich weiß, welche Beschwerden und Symptome Patienten haben, erleichtert das die Terminvergabe für die Sprechstunde. So kann ich entscheiden, ob etwas sehr dringend ist oder ein Termin in vier bis fünf Wochen ausreicht.

Wie haben Sie dieses Wissen erlangt?

Durch viele Gespräche mit unseren Ärzten und anderen Kolleginnen habe ich mir ein Grundwissen angeeignet. Jetzt habe ich mir einen Katalog mit den Krankheitsbildern und entsprechenden Symptomen, die häufig vorkommen, angelegt – so lerne ich immer dazu. Ich bin jetzt fast ein Jahr hier und ich habe mir schon einiges an Wissen angeeignet, aber es darf noch vieles hinzukommen. Man lernt ja ohnehin nie aus, und speziell in diesem Job ist es inhaltlich viel.

Was sind Ihrer Meinung nach wichtige Voraussetzungen für einen Job als Sekretärin im Marien-Hospital?

Es ist sicher hilfreich, wenn man bereits über medizinisches Wissen verfügt – doch wie man an meiner Geschichte sieht, ist es auch auf anderem Weg möglich. Außerdem sollte man auch in hektischen Momenten die Ruhe bewahren können. Es gehört Empathie dazu, denn wir haben in unserer Abteilung viele ältere Patienten, denen es immer guttut, wenn jemand ein offenes Ohr für sie hat. Gerade ältere Patienten sind oft unsicher, da ist es wichtig, dass sie sich wohlfühlen und jemand sie etwas „an die Hand nimmt“. Und natürlich sollte man sicher und schnell tippen können.

Was schätzen Sie am Marien-Hospital als Arbeitgeber?

Mir ist hier zuerst aufgefallen, wie familiär der Umgang miteinander ist. Die Kolleginnen und Kollegen sind wirklich sehr freundlich zueinander. Auch bei uns im Team herrscht eine gute Atmosphäre, weshalb ich mich hier sehr wohl fühle. Dadurch, dass es ein großes Haus mit vielen Angestellten ist, fühle ich mich hier gut und sicher aufgehoben.

Haben Sie einen Tipp für künftige Bewerberinnen und Bewerber, die sich für eine ähnliche Stelle interessieren?

Ich würde raten, es sich einfach zuzutrauen – auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen. Auch wenn man keinen medizinischen Hintergrund hat und es sich deshalb nach einer großen Herausforderung anfühlt, lohnt sich der Schritt. Ich habe in meinem Arbeitsleben des öfteren die Stelle gewechselt und ich habe immer die Erfahrung gemacht, dass man nur gewinnen kann, wenn man etwas Neues wagt.