Nuklearmedizin

Strahlung als Bild sichtbar machen

Die Szintigraphie umfasst mehrere nuklearmedizinische Untersuchungen.

Den Patienten werden so genannte Radiopharmaka verabreicht. Das sind schwach radioaktiv markierte Medikamente, die sich über die Blutzirkulation im Körper verteilen und im Zielorgan anreichern.

Die von dem Organ abgegebene Strahlung kann als Bild oder Bildserie sichtbar gemacht werden. Die meisten Szintigraphien führen zu einer nur sehr geringen Strahlenbelastung. Trotzdem ist diese Untersuchungsmethode nicht für Schwangere geeignet.

Diagnose und Therapie

Schilddrüsenszintigraphie

Schilddrüsenerkrankungen können vielfältige Funktionsstörungen zur Folge haben, die sich auf den gesamten Stoffwechselhaushalt auswirken und diesen nachhaltig negativ beeinflussen können. In manchen Fällen können auch knotenartige Veränderungen an der Schilddrüse entstehen.

Schwache Strahlung macht Tumore sichtbar

Mit einer Schilddrüsenszintigraphie lässt sich feststellen, ob die entarteten Gewebebereiche Hormone produzieren. Den Patienten wird zu Beginn ein schwaches Radiopharmakon verabreicht, welches nur eine geringe Strahlenbelastung verursacht und sich ähnlich dem zur Hormonproduktion benötigten Jod verhält.

Lungenperfusions-Szintigraphie

Die Lungenperfusions-Szintigraphie kommt in unserer radiologischen Abteilung zum Einsatz, wenn eine CT-Untersuchung nicht möglich ist. Die Patienten bekommen eine schwach radioaktive Substanz verabreicht, die sich über den Blutfluss in der Lunge verteilt. So kann die regionale Lungendurchblutung beurteilt und eine lebensbedrohliche Lungenembolie erkannt werden.

Skelettszintigraphie

Die Skelettszintigraphie ist eine hochsensitive Untersuchungsmethode, die früher als herkömmliche Röntgenuntersuchungen Erkrankungen der Knochen erkennt. Die frühzeitige Diagnostik oder der Ausschluss von Knochenmetastasen ist vor allem für Krebspatienten von besonderer Bedeutung und wird daher insbesondere bei Brustkrebspatientinnen eingesetzt. Der Vorteil ist, dass der gesamte Körper in einem Durchgang untersucht werden kann. Die Untersuchung wird in den Leitlinien zur Behandlung des Mammakarzinoms gefordert.

Sentinel-Node-Szintigraphie (Wächter-Lymphknoten)

Bei Tumorerkrankungen ist der Sentinel-Node, auch Wächter-Lymphknoten genannt, der erste Lymphknoten, den die Lymphflüssigkeit aus dem erkrankten Brustgewebe erreicht. Er ist deshalb auch der erste Lymphknoten, der von Tumorzellen befallen wird. Bei der Sentinel-Node-Szintigraphie bekommen die Patientinnen ein schwach radioaktiv markiertes Medikament gespritzt. Über die Lymphe wird das Medikament abtransportiert und reichert sich im Wächter-Lymphknoten an. Mit der Gamma-Kamera kann die Anreicherung bildlich dargestellt werden. Am Tag der Operation wird der radioaktive Wächter-Lymphknoten im Operationssaal mit einer kleinen Sonde erkannt. Eine Operation der ganzen Achselgrube kann so in den meisten Fällen verhindert werden.

Experten

PD Dr. med. Olaf Rieker, Chefarzt Radiologie und Nuklearmedizin

PD Dr. med. Olaf Rieker

Chefarzt

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Dr. med. Heinrich Brock

Dr. med. Heinrich Brock

Leitender Oberarzt

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