Patella-Luxation

Die Kniescheibe springt aus der Führung

Wenn man das Knie beugt oder streckt, gleitet die Kniescheibe (Patella) durch eine Führungsrinne am Oberschenkelknochen. Durch eine Drehbewegung oder einen seitlichen Stoß kann sie aus ihrer Rinne herausspringen. Diese Verletzung wird Patella-Luxation genannt und passiert am häufigsten beim Sport. In vielen Fällen gleitet eine ausgerenkte Kniescheibe von allein wieder zurück.

Patella-Luxationen treten vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf. Mädchen und junge Frauen sind häufiger betroffen.

Diagnose

Eine Patella-Luxation ist sehr schmerzhaft und meist deutlich zu sehen. Fast immer springt die Kniescheibe zur Außenseite des Knies heraus. Meist reißen dabei die Gelenkkapsel und das Band, das die Kniescheibe auf der Knieinnenseite stabilisiert, das so genannte mediale patellofemorale Halteband (MPFL). Durch die Verletzungen schwillt das Knie an.

Nach dem Einrenken der Kniescheibe wird ein Röntgenbild gemacht, um festzustellen, ob Knochen verletzt wurden oder abgesplittert sind. Durch eine Magnetresonanztomografie (MRT) kann festgestellt werden, ob es zu Verletzungen von Knorpeloberfläche gekommen ist.

Mann mit Hund

Therapie

In der Klinik bekommen die Patienten zunächst ein Schmerzmittel, dann wird die Kniescheibe wieder eingerenkt. Danach tragen die Patienten für ein paar Wochen eine Orthese oder Bandage, die die Kniescheibe stabilisiert. Anfangs können auch Gehhilfen sinnvoll sein, um das verletzte Knie zu entlasten.

Erhöhtes Risiko für Arthrose

Nach einer Luxation ist die Kniescheibe instabiler und es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie später erneut herausspringt. Außerdem können Knochen und Knorpel verletzt und der Bandapparat des Knies beschädigt werden. Darüber hinaus steigt durch wiederholte Patella-Luxationen das Risiko für eine Arthrose.

Befestigung mit körpereigener Sehne

Deshalb sollte in solchen Fällen über eine Operation zur Stabilisierung nachgedacht werden. Ähnlich wie bei der vorderen Kreuzbandplastik wird auch bei der MPFL-Plastik eine körpereigene Sehne über einen kleinen Schnitt entnommen und zur Verstärkung der inneren Aufhängung der Kniescheibe eingesetzt und am Oberschenkelknochen befestigt. Dazu werden resorbierbare Schrauben eingesetzt.

Experten

Dr. med. Ilja Windrath, Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Dr. med. Ilja Windrath

Chefarzt

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Dr. med. Christoph Fier, Leitender Oberarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Dr. med. Christoph Fier

Leitender Oberarzt

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