Krampfadern

Blaue, dicke Linien unter der Haut

Unsere Venen transportieren täglich sauerstoffarmes Blut aus dem Körper zum Herzen zurück. Dabei leisten sie Schwerstarbeit, denn besonders in den Beinen kämpfen sie gegen die Schwerkraft an. Unterstützt werden unsere Venen durch ein natürliches Transportsystem bestehend aus Herz, Fuß- und Beinmuskulatur und den Venenklappen.

Venenwände verlieren Spannkraft

Trotzdem erkranken viele Venen an Krampfadern und Thrombosen. Krampfadern (Varizen) entstehen, wenn Venenwände ihre Spannkraft verlieren und das natürliche Transportsystem gestört wird. Sie erscheinen besonders häufig an den Beinen als bläuliche „Landkarte“ unter der Haut, teils mit Knötchen.

Spannungs- und Schweregefühl

Krampfadern und harmlose Besenreiser werden in erster Linie als kosmetisch störend empfunden. Unbehandelt können Varizen aber in fortgeschrittenen Stadien zu einem medizinischen Problem werden. Zu Beginn verursachen Krampfadern und Besenreiser keine Symptome. Erste Anzeichen sind Spannungs- und Schweregefühle in den Beinen. Oft treten diese nach langem Sitzen oder Stehen auf. Abends und bei warmen, sommerlichen Temperaturen verstärken sich die Beschwerden.

Verlangsamte Wundheilung

Unbehandelt führen Krampfadern zu geschwollenen Füßen (Ödeme), schmerzenden Beinen, juckenden Hautveränderungen und später zu Hautgeschwüren (Ulzerationen). Durch den immer größer werdenden Blutstau verlangsamt sich die Wundheilung, bis das Gewebe abstirbt.

Gute Ernährung und Sport

Betroffene, die oft auch unter einer familiären Veranlagung leiden, können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Risikofaktoren entgegenzuwirken und ein Fortschreiten der Erkrankung zu vermeiden. Eine gesunde, ausgewogenen Ernährung zählt ebenso dazu wie Bewegung, Sport, Wechselduschen, Hochlegen der Beine und das Vermeiden extremer Hitze.

Frau massiert sich die Beine

Diagnose und Therapie

Diagnose

Zunächst werden Beschwerden und mögliche Vorerkrankungen aufgenommen. Dann folgt eine erste körperliche Untersuchung. Ihre Füße und Beine werden verglichen, um Krampfadern, Schwellungen, Hautveränderungen und Geschwüre zu erkennen. Bildgebende Verfahren wie Duplex-Sonographie (Ultraschall) und Phlebographie (Röntgen) machen den Blutfluss der Venen und mögliche Verschlüsse von Venenklappen sichtbar. Im Anschluss erarbeiten unsere Gefäßchirurgen einen auf Ihre Bedürfnisse ausgerichteten Therapieplan.

Therapie

Kompressionsstrümpfe verringern den Durchmesser der Venen, erleichtern den Blutfluss zum Herzen und wirken Ödemen (Flüssigkeitsansammlungen in Beinen und Füßen) entgegen. Voraussetzung ist, dass die Kompressionsstrümpfe exakt passen und die Kompressionsklasse regelmäßig dem Krankheitsstadium angepasst wird.

Verödung oder kleine Schnitte

Bei kleinen bis mittelgroßen Krampfadern empfehlen sich kleinere Eingriffe wie eine Verödung der Krampfadern (Skelosierung). Bei gering ausgeprägten Krampfadern kommt außerdem eine Radiofrequenz-Katheterverödung in Frage. Über einen kleinen Schnitt wird vorsichtig und unter Ultraschallkontrolle eine Sonde in die Krampfader eingeführt. Diese Sonde erhitzt die Krampfader, die sich daraufhin verschließt, vernarbt und vom Körper selbstständig abgebaut wird. In der Regel wird der Eingriff ambulant und unter Lokalanästhesie vorgenommen. Beide Behandlungsmethoden werden aber nur unter bestimmten Voraussetzungen von den Krankenkassen übernommen.

Erst in fortgeschrittenen Stadien empfiehlt sich eine Operation. Krampfadern lassen sich sehr gut klassisch oder auch minimal invasiv (kleine Schnitte) entfernen. Es gibt unterschiedliche Operationsmethoden. Krampfadern können teilweise oder komplett entfernt werden (Teilstripping oder Stripping). Unsere Gefäßchirurgen werden Sie individuell beraten. In den meisten Fällen lassen sich die Krampfadern in einem minimal invasiven Eingriff entfernen, der besonders schonend ist und eine schnelle Aktivierung der Patienten ermöglicht.

Experte

Thomas Broszey, Chefarzt der Gefäßchirurgie

Thomas Broszey

Chefarzt

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