VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN – AUF KERNAUFGABEN FOKUSSIEREN

29.10.2025

Die KiTa am Marien-Hospital Euskirchen stellte seit der Eröffnung im Jahr 2012 ein Zusatzangebot unserer Stiftungsfamilie dar, welches über viele Jahre hinweg mit großem Engagement betrieben wurde.

Im Zuge einer strategischen Neuausrichtung überprüfen die Geschäftsführenden sämtliche Geschäftsfelder und Angebote unserer Stiftungsfamilie daraufhin, wie sie sinnvoll für die positive Entwicklung der Stiftung und auch für Euskirchen und die Region eingesetzt werden können. In Bezug auf die KiTa ergab sich dabei folgende Situation: In Euskirchen gibt es zum einen – im Gegensatz zu vielen anderen Regionen Deutschlands – ein sehr gut ausgebautes KiTa-Angebot, welches auch in Zukunft mehr als ausreichend den Bedarf an KiTa-Plätzen decken wird. Zum anderen war der Betrieb unserer Kindertagesstätte seit längerer Zeit mit erheblichen finanziellen Defiziten verbunden. Die Auslastung der Einrichtung war über mehrere Jahre hinweg unzureichend. Insbesondere wurde das ursprüngliche Ziel, vorrangig Kinder von Mitarbeitenden der Stiftung zu betreuen, nicht erreicht – aktuell befinden sich lediglich zwei Kinder aus dem Kreis der Mitarbeitenden in Betreuung.

In den vergangenen Monaten wurden verschiedene Optionen geprüft, um den Fortbestand der KiTa zu sichern. Dabei konnte eine Einigung mit einem größeren Träger erzielt werden, der bereit war, die Einrichtung zu übernehmen. Die Übernahme der Verträge sowie die Weiterbetreuung der Kinder und die Beschäftigung der Mitarbeitenden waren konkret abgestimmt. Der Trägerwechsel scheiterte letztlich jedoch an der erforderlichen Bedarfsbescheinigung. Diese Prüfung ergab, dass in der Stadt ein deutlicher Überhang an Kita-Plätzen besteht – in manchen Einrichtungen werden ganze Gruppen nicht betrieben. Aufgrund dieser Situation konnte der Kreis die notwendige Bedarfsbestätigung, die Grundlage einer Genehmigung für den Trägerübergang ist, leider nicht ausstellen.

In Abstimmung mit dem Kreis Euskirchen wird nun sichergestellt, dass betroffene Eltern bestmöglich unterstützt werden. Der Kreis hat ein Informationsschreiben vorbereitet und eine Abfrage zu freien Betreuungsplätzen initiiert. Auch für die Mitarbeitenden bestehen sehr gute Perspektiven, da in Stadt und Kreis Euskirchen zahlreiche Stellen für pädagogische Fachkräfte vakant sind.

Die Frage nach dem „richtigen“ Zeitpunkt für die Schließung lässt sich insofern beantworten, als dass es diesen leider nicht gibt. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass es wiederkehrend zu personellen Engpässen kam, die zu Einschränkungen im Betreuungsangebot führten. So standen die Eltern immer wieder unerwartet vor der Herausforderung, spontan kürzere Öffnungszeiten oder auch zeitweise Schließungen kompensieren zu müssen. Gleichermaßen möchte die Unternehmensleitung den Mitarbeitenden, die neue Stellen angeboten bekommen, nicht „im Weg stehen“. Sobald jedoch Mitarbeitende aus dem sehr kleinen Mitarbeiterpool nicht mehr für die Stiftung zur Verfügung stehen, ist die Versorgung der Kinder nicht mehr im ausreichenden Maße möglich. Aus diesen Gründen hat sich die Unternehmensleitung schweren Herzens entschlossen, die Entscheidung zur Schließung direkt zu kommunizieren und zum 31.12.2025 umzusetzen.

Aufgrund der strukturellen Gegebenheiten sind wir der festen Überzeugung, dass die Kinder und deren Familien weiterhin gut betreut bleiben und für die Mitarbeitenden sehr gute Perspektiven bestehen.

Verantwortung bedeutet auch, schwierige Entscheidungen zu treffen. Dabei entwickeln wir uns weiter und legen zukünftig den Fokus noch stärker auf unsere medizinische und pflegerische Kernkompetenz – so etwa in der Notfallversorgung, in spezialisierten klinischen Kompetenzzentren, in der Pflege und im Wohnen.