INTERNATIONALER TAG GEGEN GEWALT AN FRAUEN: MARIEN-HOSPITAL SETZT ZEICHEN

25.11.2024

Jährlich am 25. November findet der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen statt. Gemeinsam mit dem Organisationsteam des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt im Kreis Euskirchen, setzte das Marien-Hospital an diesem Tag ein Zeichen, um auf die Situation gewaltbetroffener Frauen aufmerksam zu machen: Eine der vier Roten Bänke, die im Kreisgebiet als Symbol gegen häusliche Gewalt aufgestellt wurden, steht ab sofort auf dem Stiftungsgelände vor dem Klinikgebäude. Die roten Bänke machen auf geschlechtsspezifische Gewalt, insbesondere Gewalt gegen Frauen, aufmerksam und holen das Thema aus der Tabuzone in die öffentliche Aufmerksamkeit. Dabei werden Menschen über das Thema informiert und für dieses sensibilisiert. Ziel ist es, in der Gesellschaft ein breiteres Bewusstsein zu schaffen.

Am 25.11.2024 lud das Organisationsteam des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt im Rahmen einer Rundreise zu den frisch aufgestellten roten Bänken ein, um verschiedene Aspekte des Themas häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen aufzuzeigen: Frauen, die Gewalt erleben, haben meist mit erheblichen gesundheitlichen Folgen zu tun. Neben dem Körper (z.B. Verletzungen, funktionelle Beeinträchtigungen oder dauerhafte Behinderungen) oder der reproduktiven Gesundheit (z.B. Schwangerschaftskomplikationen, sexuell übertragbare Krankheiten) leidet bei Betroffenen auch die Psyche.

„Sehr häufig entstehen in Folge des Gewalterlebens Depressionen, Posttraumatische Belastungsstörungen, Angstzustände, Schlafstörungen und Albträume sowie ein Verlust des Selbstwertgefühls“, berichtete Ruth Bernardy, Psychologin (M. Sc.) in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Marien-Hospital, die die Anwesenden im Rahmen eines kurzen Vortrags zu Auswirkungen und Folgen häuslicher Gewalt bei Betroffenen informierte. „Die meisten Frauen, die von Gewalt betroffen sind, erleben diese in der Partnerschaft und/oder im häuslichen Rahmen. Finanzielle oder emotionale Abhängigkeit, gemeinsame Kinder, Angst vor einer weiteren Eskalation der Gewalttätigkeit sowie ein (vom Täter suggeriertes) Schuldempfinden sind nur einige Gründe, warum es schwer fällt sich aus Gewaltbeziehungen zu lösen.“

Betroffene von Gewalt, die unter psychischen Folgesymptomen leiden oder Hilfe bei der Loslösung aus einer gewalttätigen Beziehung benötigen, steht im Marien-Hospital die Traumaambulanz offen. Hier finden sie schnelle psychotherapeutische Unterstützung. Zeitnahe Termine können über das Sekretariat der Psychiatrie unter 02251 90-1102 vereinbart werden.

Die weiteren drei Statement-Bänke wurden vor dem Amtsgericht in Schleiden-Gemünd, vor dem Amtsgericht in Euskirchen sowie bei der Polizeibehörde in Mechernich aufgestellt.