Manchester Triage - Dringlichkeitsbeurteilung

Das Manchester Triage System ist ein international anerkanntes, validiertes und etabliertes Einschätzungssystem zur Dringlichkeitsbeurteilung von Notfallpatienten. 

Es wurde Ende der 1990er-Jahre in Manchester, England, entwickelt und wird heute in vielen Ländern der Welt eingesetzt, um Patienten basierend auf der Schwere ihrer Erkrankung zu priorisieren. Das Manchester Triage System verwendet eine Reihe von Algorithmen, die die Symptome, Vitalfunktionen und andere relevante Faktoren eines Patienten berücksichtigen, um sie einer von fünf Kategorien zuzuordnen, die von „sofort“ für die dringendsten Fälle bis „nicht dringend“ reichen. Dadurch wird sichergestellt, dass Patienten mit den kritischsten Zuständen umgehend behandelt werden, während diejenigen mit weniger dringenden Zuständen nicht unnötig warten müssen.

Zudem ist das System so konzipiert, dass es schnell anwendbar und benutzerfreundlich ist. Es wird in einer Vielzahl von Notaufnahmen weltweit eingesetzt und hat sich als wirksam erwiesen, um die Behandlungsergebnisse der Patienten zu verbessern und die Wartezeiten bis zur Behandlung zu verkürzen.

Einstufung Schweregrad Wartezeit
ROT: Schwerste Notfälle mit Lebensgefahr Patienten mit Schlaganfall, Herzinfarkt, Polytrauma oder Schädel-Hirn-Trauma 0 Minuten
ORANGE: Notfälle mit schwerer Verletzung, die lebensgefährlich werden kann Krankheitsbilder und Verletzungen mit größten Schmerzen oder unstillbaren Blutungen 10 Minuten
GELB: Fälle mit Verletzungen oder Erkrankungen ohne Lebensgefahr, jedoch mit ernsten körperlichen Schäden Beispielsweise Knochenbrüche 30 Minuten
GRÜN: Fälle mit Verletzungen oder Erkrankungen ohne Lebensgefahr und ohne ernste körperliche Schäden Unter anderem Schnittverletzungen oder Platzwunden 90 Minuten
BLAU: Weniger dringliche Krankheitsbilder ohne sofortigen Behandlungsbedarf Beispielsweise leichte Infekte, Magenbeschwerden oder leichte Verstauchungen 120 Minuten