Schwindel

Wenn das Gleichgewicht gestört ist

Bei Schwindel handelt es sich nicht um eine eigenständige Krankheit, sondern um ein multisensorisches Leitsymptom, dem vielfältige Erkrankungen zugrunde liegen können. So können neben neurologischen Erkrankungen auch Erkrankungen des Gleichgewichtsorganes im Innenohr oder ein M. Meniere sein. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Angst- und Panikstörungen können Schwindelattacken verursachen. In der Regel zeichnet sich Schwindel durch Gleichgewichtsstörungen aus, die auf einer gestörten Wahrnehmung verschiedener Sinne und einem Orientierungsverlust im Raum basieren. Die Ausprägung und das Empfinden können sehr unterschiedlich sein.

Vier Formen des Schwindels

Neurologen unterscheiden vier verschiedene Formen: Drehschwindel wird von Betroffenen in der Regel als Fahrt auf einem Karussell umschrieben. Schwankschwindel wird meist mit einer Bootsfahrt verglichen und Liftschwindel wird als Fahrt in einem Aufzug beschrieben. Die Beschreibung des Benommenheitsschwindels fällt den meisten Patienten schwerer. Sie umschreiben ihn häufig als diffuses und seltsames Schwindelgefühl. Aufmerksam werden sollten Betroffene bei besonders häufigen oder langanhaltenden Schwindelanfällen. Diese sollten in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden.

Frau mit Gymnastikball

Diagnose und Therapie

Bei Schwindel erfolgt im ersten Schritt eine ausführliche Anamnese. Vor- und Grunderkrankungen sowie der aktuelle Medikamentenplan der Patienten geben häufig bereits wertvolle Hinweise zur vorliegenden Schwindelart. Weitere Erkenntnisse liefern Methoden der neurophysiologischen Hirnstammdiagnostik, Untersuchung der Funktion der Gleichgewichtsorgane (Kalorimetrie und Computer-Nystagmographie), Dopplersonographie und akustisch evozierte Potenziale. Mithilfe einer Magnetresonanztomographie, (MRT), lassen sich selbst kleinste Tumoren oder Entzündungen am Gleichgewichts- und Hörnerv nachweisen oder ausschließen.

Moderne Schwindeldiagnostik

Verschiedene Untersuchungsmethoden können Aufschluss über die Funktionsfähigkeit der Gleichgewichtsorgane geben. Neben der thermischen Vestibularisprüfung ist die Computernystagmographie ein wichtiges Untersuchungsverfahren der modernen Schwindeldiagnostik. Reflektorische Augenbewegungen werden nach einer Reizung beider Gehörgänge durch Spülungen mit warmem und kaltem Wasser mit Elektroden aufgezeichnet und computergestützt ausgewertet. Im Rahmen einer Lumbalpunktion, die allerdings zur Abklärung von Schwindel nur selten benötigt wird, wird Liquor, umgangssprachlich als Gehirnwasser bezeichnet, zur labortechnischen Untersuchung gewonnen. Diese dient zum Nachweis oder Ausschluss von entzündlichen Erkrankungen des Gehirns oder von Hirntumoren.

Umfassend betreut

Unsere erfahrenen Neurologen legen großen Wert auf eine individuell ausgerichtete Therapie, die sich stets nach der zugrundeliegenden Ursache sowie der Schwindelform richtet. Zur Behandlung von akuten Schwindelanfällen und möglichen Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen gibt es wirksame Medikamente. Basiert der Schwindel auf der gegenwärtigen Medikamentengabe wird die Medikation zielgerichtet angepasst. Bestimmte Schwindelformen wie der gutartige Lagerungsschwindel oder der Drehschwindel, der durch eine Entzündung des Gleichgewichtsnervs verursacht wurde, lassen sich mithilfe physiotherapeutischer Übungen sehr gut therapieren.

Experte

Dr. med. Hartmut Bauer

Dr. med. Hartmut Bauer

Chefarzt

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