Eierstockzysten

Meist harmlos und unbemerkt

Eierstockzysten (Ovarialzysten) sind meist mit Flüssigkeit gefüllt. Manchmal befindet sich in ihnen auch festeres Gewebe. Die meisten Ovarialzysten bilden sich ausschließlich bei geschlechtsreifen Frauen. Besonders häufig treten sie kurz nach der Pubertät und in den Wechseljahren auf

Ovarialzysten bilden sich oft spontan zurück

So genannte funktionelle Zysten können infolge der normalen, durch körpereigene Hormone bedingten Veränderungen am Eierstock entstehen. Zysten treten aber auch im Zusammenhang mit gestörten hormonellen Regelkreisen oder als Nebenwirkung einer Hormonbehandlung auf. Eine Therapie ist selten erforderlich, weil sich Ovarialzysten oft spontan zurückbilden. Auch Komplikationen sind selten. Häufig sind sie nur wenige Zentimeter groß und verursachen deshalb keine Beschwerden. Sie fallen oft als Zufallsbefund während der vaginalen Ultraschalluntersuchung beim Frauenarzt auf.

Moderne Ultraschallgeräte können bereits wenige Millimeter große zystische Veränderungen am Eierstock erkennen, die keinen Krankheitswert haben

Diagnose und Therapie

Diagnose

Moderne Ultraschallgeräte können bereits wenige Millimeter große zystische Veränderungen am Eierstock erkennen, die keinen Krankheitswert haben. Zu mehr als 98 Prozent handelt es sich bei den im vaginalen Ultraschallbild auffälligen Befunden am Eierstock um normale Veränderungen, die nicht operiert werden müssen.

Zystische Prozesse abklären

Nach den Wechseljahren (Postmenopause) sollten im Ultraschallbild sichtbare zystische Prozesse am Eierstock auf jeden Fall abgeklärt werden. Denn auch bösartige Veränderungen des Eierstocks können erst als zystische Veränderungen vorhanden sein, bevor sie Symptome verursachen. Wichtig ist eine sorgfältige Diagnostik, zu der die Krankengeschichte (Anamnese), die klinisch-gynäkologische Untersuchung mit Ultraschall, ein Labor und - je nach Ergebnis - eine weitergehende Untersuchung mit einer Computertomographie oder Magnetresonanztomographie zählen.

Therapie

Die konservative Behandlung findet in der Regel bei einem niedergelassenen Gynäkologen statt. Im Falle einer Operation muss zwischen organerhaltenden und organentfernenden Verfahren unterschieden werden. Eine organerhaltende Methode wäre zum Beispiel das Ausschälen der Zyste mit anschließender Rekonstruktion des verbleibenden Eierstocks. Wichtig ist das naturgemäß für Frauen vor den Wechseljahren mit Kinderwunsch.

Nach den Wechseljahren ist OP sinnvoll

Bei einer sogenannten Stieldrehung kommt es darauf an, rechtzeitig zu operieren. Ursache sind in den meisten Fällen plötzliche und ruckartige Bewegungen. Unbehandelt kann sie - neben erheblichen Schmerzen - auch zu einer nachhaltigen Schädigung des Eierstocks führen. Wenn die Eierstöcke ihre Tätigkeit weitgehend eingestellt haben (nach Ende der Wechseljahre), werden die Eierstöcke meistens entfernt. Bei neu aufgetretenen Ovarialzysten nach den Wechseljahren ist eine Operation sinnvoll, weil es sich auch um ein bösartiges Geschehen handeln kann. Bei Beschwerden oder Komplikationen wird die Zyste durch eine Bauchspiegelung entfernt.

Experten

Miriam Rossa, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe

Miriam Rossa

Chefärztin

Weitere Informationen
Ahmad Mohammad, Leitender Oberarzt Gynäkologie und Geburtshilfe

Ahmad Mohammad

Leitender Oberarzt Gynäkologie und Geburtshilfe