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SCHLAGANFALL:
JEDE SEKUNDE ZÄHLT

Ein Schlaganfall ist eine Durchblutungsstörung des Gehirns, die in der Regel plötzlich auftritt und schlagartig das Leben von Betroffenen und Angehörigen verändert. Mediziner sprechen von einem Hirninfarkt. Der Schlaganfall gehört zu den häufigsten schweren Erkrankungen in Deutschland. Damit die Schädigung des Gehirns so gering wie möglich gehalten werden kann, kommt es bei einem Schlaganfall auf jede Minute an, denn in dem betroffenen Areal werden jede Minute Millionen Nervenzellen geschädigt. Vergeht zu viel Zeit, kann es zu bleibenden Schäden kommen. Die Betroffenen müssen dann mit Behinderungen leben und werden oft pflegebedürftig. Um die Auswirkungen so gering und die Lebensqualität so hoch wie möglich zu halten, ist deshalb neben einer Erstversorgung von einem Notarzt eine schnelle und zielführende Akutbehandlung auf einer neurologischen Schlaganfalleinheit notwendig. Zertifizierte Stroke Units sind spezialisierte Abteilungen zur optimalen Diagnose und Therapie von Schlaganfällen und somit erste Anlaufstelle für Schlaganfallpatienten.

Unser Ziel ist es, eine optimale Versorgung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen sicherzustellen. Größten Wert legen unsere Experten daher auf eine individuelle und ausführliche Versorgung eines jeden Schlaganfallpatienten. Gemeinsam nehmen sie sich mit Patienten und Angehörigen den vielfältigen Herausforderungen an und stehen ihnen als kompetente und zuverlässige Partner zur Seite.

Bei einem Schlaganfall sind Teile des Gehirns durch einen Gefäßverschluss oder durch eine Hirnblutung von der Sauerstoffversorgung abgeschnitten, werden geschädigt und sterben im schlimmsten Fall ab. Die plötzlich „schlagartig“ auftretende Lähmung, ist ein hochakuter Notfall.


ISCHÄMISCHER SCHLAGANFALL

Der ischämische Schlaganfall wird durch Blutgerinnsel, auch Thromben genannt, verursacht und macht etwa 85 Prozent der Schlaganfälle aus. Die Blutgerinnsel entstehen oft im Herz und werden über den Blutfluss bis ins Gehirn transportiert, wo sie dann einen Gefäßverschluss verursachen. Thromben können auch an einer verengten Halsschlagader oder im Gehirn selbst entstehen.


SCHLAGANFALL DURCH HIRNBLUTUNG 

Ein hämorrhagischer Schlaganfall dagegen wird durch eine Hirnblutung verursacht, die durch Gefäßzerreißungen ausgelöst werden. Dies geschieht häufig infolge eines hohen Blutdrucks. Das betroffene Areal wird dabei gleich zweifach geschädigt: Zum einen erhält es nicht mehr ausreichend sauerstoffreiches Blut. Zum anderen verdrängt das austretende Blut das Gehirn. Durch den erhöhten Druck kommt es zu Schädigungen von Nervengewebe.

SCHLAGANFALL ERKENNEN

Alle neurologischen Ausfälle, die Symptome eines Schlaganfalls sind, entstehen plötzlich. Hierzu zählen neben Schwäche und Gefühlsstörungen, Lähmungen einer Körperseite, Sprachstörungen bis hin zum Verlust der Sprache, Schreib- und Lesestörungen, unterschiedlichste Sehstörungen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Schluckstörungen sowie Gang- und Standunsicherheit. Treten solche Symptome auf, beginnt der Lauf gegen die Zeit. Denn hochwirksame Therapieformen, die die Folgen eines Schlaganfalls mindern oder vermeiden können, sind nur innerhalb eines begrenzten Zeitfensters möglich. Klingen die Symptome nach wenigen Minuten bis Stunden ab, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine sogenannte transitorische ischämische Attacke (TIA).

Dies ist eine vorübergehende Durchblutungsstörung, die bei erhöhtem Schlaganfall-Risiko auftritt und deshalb als Frühwarnzeichen gilt. Betroffene sollten auch diese Form des Schlaganfalls sehr ernst nehmen und unbedingt eine zertifizierte Stroke Unit aufsuchen. Denn in mindestens zehn Prozent der Fälle ist die TIA der Vorbote eines behindernden oder sogar tödlichen Hirninfarktes.



FAST-METHODE

Mithilfe der FAST-Methode können selbst Laien innerhalb kürzester Zeit den Verdacht auf einen Schlaganfall prüfen und schnell handeln:

  • Face (Gesicht)
    Bitten Sie die betroffene Person zu lächeln. Wirkt das Gesicht schief oder hängt ein Mundwinkel nach unten, deutet dies auf eine halbseitige Lähmung hin.
  • Arms (Arme)
    Fordern Sie den Patienten auf, beide Arme nach vorne auszustrecken. Bei einer bestehenden Lähmung können Betroffene nicht beide Arme gleichzeitig anheben. In den meisten Fällen sinkt ein Arm ab.
  • Speech (Sprache)
    Bitten Sie den Betroffenen, einen einfachen Satz nachzusprechen. Klingt die Aussprache undeutlich oder unklar, liegt voraussichtlich eine Sprachstörung vor.
  • Time (Zeit)
    Wenn die gestellten Aufgaben dem Patienten Probleme bereiten, deutet dies auf einen Schlaganfall hin. Jetzt gilt es, keine Zeit zu verlieren!

    Wählen Sie umgehend den Notruf: 112
    Melden Sie der Rettungsleitstelle: „Verdacht auf Schlaganfall“

Dieser Beitrag ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung und Behandlung durch eine Ärztin oder einen Arzt und darf nicht zur eigenständigen medizinischen und/oder psychischen Behandlung verwendet werden.

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Dr. med. Gaius Masset Leitender Oberarzt Dr. med. Gaius Masset

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