Sigmadivertikulitis

Ausstülpungen der Darmwand

Divertikel sind Ausstülpungen der Darmwand, die an Schwachstellen des gesamten Verdauungstraktes entstehen können. Vorwiegend treten Sie jedoch im linksseitigen Dickdarm auf, wo der Darm einen S-förmigen Verlauf nimmt und daher auch Colon sigmoideum oder einfach Sigma genannt wird. Findet man bei einer Darmspiegelung oder einer Computertomographie des Bauchraums ein oder mehrere Divertikel, spricht man von einer Divertikulose. Die Divertikel können vollkommen ohne erkennbare Symptome sein und bedürfen dann auch keiner Therapie.

Kommt es aber zu einer Entzündung eines oder mehrerer Divertikel, klagen die Betroffenen meistens über linksseitige Unterbauchschmerzen. Mediziner sprechen dann von einer Sigmadivertikulitis. Sie unterscheiden zwischen der akuten und der chronischen Form: je nachdem, ob die Beschwerden plötzlich auftreten oder meist in milderer Form bereits über einen längeren Zeitraum bestehen. Zudem grenzen sie eine unkomplizierte von einer komplizierten Divertikulitis ab. Eine komplizierte Divertikulitis liegt vor, wenn durch die Entzündung ein Darmdurchbruch oder Abszess entsteht. In allen anderen Fällen gilt die Divertikulitis als unkompliziert.

Mann kocht

Diagnose und Therapie

Divertikel feststellen und behandeln

Neben einer körperlichen Untersuchung liefert die Blutuntersuchung wichtige Hinweise für die weitere Diagnostik. Bei einer Sigmadivertikulitis lassen sich meist erhöhte Entzündungswerte feststellen. Erfahrene Mediziner können eine Divertikulitis auch mithilfe einer Ultraschalluntersuchung sehr gut feststellen. Bei einem unklaren Befund kann eine Computertomographie genaueren Aufschluss über eine Divertikulitis geben. Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung, den damit verbundenen Beschwerden des Betroffenen sowie den entzündlichen Strukturen im Darm.

Die akute unkomplizierte Sigmadivertikulitis

Eine akute unkomplizierte Sigmadivertikulitis lässt sich bereits mit einer Ernährungsumstellung therapieren. Bei einer konservativen Behandlung kommen meist entzündungshemmende Medikamente oder Antibiotika zum Einsatz. Unsere Experten behandeln Betroffene, die unter starken Schmerzen und Fieber leiden, stationär im Krankenhaus. Diesen Patienten verordnen sie meist Nahrungskarenz (Verzicht auf Nahrung), Infusionen und Antibiotika.

Die akute komplizierte Sigmadivertikulitis

Bei einer akuten komplizierten Sigmadivertikulitis, die eine Perforation (Durchbruch) der Darmwand zur Folge hat, oder bei einer nicht abheilenden Entzündung empfehlen unsere Chirurgen in der Regel einen operativen Eingriff. Bei einer vorliegenden Darmperforation müssen sie baldmöglichst operieren. In allen anderen Fällen planen sie operative Eingriffe erst nach Abheilen der Entzündung. Bei einer Operation entfernen sie den betroffenen Darmabschnitt und fügen die verbleibenden, gesunden Darmenden wieder aneinander. Wenn möglich, führen unsere Chirurgen den Eingriff im Rahmen einer Bauchspiegelung minimalinvasiv durch. Bei der operativen Versorgung von Notfallpatienten müssen sie in seltenen Fällen vorübergehend einen künstlichen Darmausgang anlegen, der nach Ausheilen der Entzündung in einer späteren Operation wieder rückverlagert werden kann. Von Fall zu Fall erörtern unsere Chirurgen in ausführlichen Beratungsgesprächen mit den Patienten die Notwendigkeit eines operativen Eingriffs.

Experte

Prof. Dr. med. Kenko Cupisti

Prof. Dr. med. Kenko Cupisti

Chefarzt

Weitere Informationen