TRAUMA
BEWÄLTIGEN
Frühzeitige Unterstützung vermindert langfristige Auswirkungen
Seit der Flutkatastrophe leiden viele Bürger im Kreis Euskirchen unter deren Folgen. Dabei weisen die Erlebnisse eine große Bandbreite auf. Sie reichen von einem gering überfluteten Keller über den Verlust von Eigenheim, Fahrzeug und Arbeitsplatz bis hin zu vermissten oder verstorbenen Familienangehörigen oder Nachbarn. Viele Betroffene wird das traumatische Ereignis bis an ihr Lebensende begleiten.
Ein psychisches Trauma entsteht in der Regel als Reaktion auf ein nachhaltig belastendes Ereignis oder eine Situation, die eine außergewöhnliche Bedrohung darstellt und die Betroffenen an die individuellen Grenzen der eigenen Bewältigungsmöglichkeiten führt. Doch nicht jeder Betroffene entwickelt nach einem traumatischen Ereignis eine psychische Erkrankung. Die Reaktionen fallen dementsprechend sehr unterschiedlich aus. So auch die Art, Ausprägung und Dauer der Symptomatik.
Nach den ersten Tagen des Überlebens und Funktionierens können Symptome wie eine Antriebsstörung, Depression, Schlafstörung, Angst- und Panikattacken sowie eine erhöhte Reizbarkeit und Ungeduld auftreten. Aber auch ein befremdliches Erleben der Umwelt oder ein Gefühl der Irrealität können Folge eines Traumas sein. Diese sind in den ersten Wochen nach einem Trauma normal und lassen mit der Zeit langsam wieder nach. Denn auch seelische Verletzungen brauchen, vergleichbar zu körperlichen Verletzungen, Zeit zum Heilen. Bei einigen Betroffenen ist daher eine genaue Abklärung, Unterstützung und bei Bedarf auch eine psychologische oder psychotherapeutische Behandlung notwendig, um langfristige Folgen ausschließen zu können.
Die häufigste und bekannteste Erkrankung nach Traumata ist die posttraumatische Belastungsstörung. Betroffene durchleben hierbei teils noch Jahre oder sogar Jahrzehnte später die schrecklichen Erlebnisse wie in einem Film. Dies ist nicht nur belastend, sondern kann auch Auswirkungen auf das berufliche und soziale Leben der Betroffenen haben. In unserem Traumazentrum beraten unsere erfahrenen Ärzte Betroffene und helfen ihnen die überwältigenden Gefühle zu verstehen und geben individuelle Bewältigungsstrategien an die Hand.
Dieser Beitrag ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung und Behandlung durch eine Ärztin oder einen Arzt und darf nicht zur eigenständigen medizinischen und/oder psychischen Behandlung verwendet werden.