RECHTE UND PFLICHTEN VON ERSTHELFERN Umfassend beraten
In der Schule, im Job, auf der Straße, im Supermarkt, im Park, bei einem Konzert: Im Alltag kann es schnell passieren, dass jemand in eine gefährliche oder lebensbedrohliche Situation kommt. Als Ersthelfer bezeichnet man die Personen, die Zeuge eines solchen Notfalls sind und der betroffenen Person helfen und beistehen, bis es ihr besser geht oder der Rettungsdienst eintrifft: Ersthelfer oder Ersthelferinnen können Leben retten!
WELCHE AUFGABEN HAT EIN ERSTHELFER?
Aufgabe eines Ersthelfers ist es – je nach Situation – die Unfallstelle abzusichern, andere Personen aus der Gefahrenzone zu bringen und schnell den Notruf zu wählen. Zudem versorgen Ersthelfer den oder die Verletzten und führen bei Bedarf lebensrettende Maßnahmen durch (z.B. stabile Seitenlage oder Wiederbelebung).
MUSS ICH ALS ERSTHELFER TÄTIG WERDEN?
Ganz klar: Ja! In Deutschland sind wir alle dazu verpflichtet, Erste Hilfe zu leisten, wenn wir Zeugin oder Zeuge eines Notfalls werden und wir uns oder andere dadurch nicht unzumutbar gefährden. Der Gesetzgeber hat in §323c Strafgesetzbuch festgelegt, dass unterlassene Hilfeleistung in einer Notsituation mit einer Geldbuße oder einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr geahndet werden kann. Auch die Tatsache, dass andere potentielle Helfer vor Ort sind, entbindet uns nicht von unserer Pflicht, Ersthilfe zu leisten. Jeder einzelne muss sicherstellen, dass Hilfe geleistet wird, egal, ob durch einen selbst oder eine andere Person.
WAS PASSIERT, WENN ICH ETWAS FALSCH MACHE?
Die Angst, etwas falsch zu machen oder die verletzte Person noch mehr zu schädigen, verunsichert und hemmt viele Menschen. Hinzu kommt die Befürchtung, evtl. für einen entstandenen Schaden einstehen zu müssen oder gar für einen Fehler bestraft zu werden. Nicht selten kommt es deshalb vor, dass keine Erste Hilfe geleistet wird, obwohl eine gesetzliche Verpflichtung besteht.
WICHTIG: Im Gegensatz zur unterlassenen Hilfeleistung hat es keine rechtlichen Folgen, wenn Sie als Ersthelfer im Notfall versuchen zu helfen, aber nicht optimal handeln. Selbst wenn sich die von Ihnen ergriffenen Maßnahmen später als falsch herausstellen, brauchen Sie keine Strafe befürchten.
Denken Sie immer daran: Jede Hilfe ist besser als gar keine Hilfe!
Das Risiko, falsch zu handeln können Sie jedoch minimieren, indem Sie Ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen. So bauen Sie auch Ihre Hemmungen und Ängste ab.