Zertifiziertes Diabeteszentrum Euskirchen

Im Jahr 2003 wurde die Abteilung für Innere Medizin erstmals von der Deutschen Diabetesgesellschaft (DDG) als Diabeteszentrum zertifiziert. Unsere Patienten profitieren seither von unserem hochmotivierten und spezialisierten Team. Als zertifizierte Behandlungseinrichtung dient unser Diabeteszentrum als kompetenter Ansprechpartner für die gesamte Region.

Die Diagnose Diabetes mellitus stellt die Betroffenen vor Herausforderungen, die es im täglichen Leben zu bewältigen gilt. Um ihre Lebensqualität so hoch wie möglich zu halten und Folgeerkrankungen zu vermeiden, steht ihnen bei uns ein qualifiziertes Team aus Diabetologen, Diabetes-Beratern, Diabetes-Assistenten und Wundassistenten zur Seite. Gemeinsam erarbeiten die Spezialisten eine auf jeden Einzelnen optimal ausgerichtete Therapie. Zudem bestärken sie die Betroffenen, selbst aktiv mitzuwirken. Denn nur so lässt sich die Erkrankung langfristig unter Kontrolle bringen und eine hohe Lebensqualität gewährleisten.

Diabetes mellitus, umgangssprachlich als Zuckerkrankheit bezeichnet, ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Störungen des Stoffwechsels. In Deutschland sind über sieben Prozent der Erwachsenen daran erkrankt. Mediziner unterscheiden dabei mehrere Formen: Typ-1 und Typ-2 sind die Hauptformen. Typ-3-Diabetes und Schwangerschaftsdiabetes treten seltener auf. Bei allen Formen ist der Blutzuckerspiegel der betroffenen Patienten dauerhaft erhöht. Die Ursache ist ein Mangel des Hormons Insulin oder eine verringerte Wirksamkeit des Insulins. Ein erhöhter Blutzucker schädigt im Laufe der Zeit Gefäße und Organe. Ein unentdeckter oder unbehandelter Diabetes mellitus kann daher zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen führen. Umso wichtiger ist es, die Krankheit frühzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln.

Wann zum Arzt?

Können Sie eine oder mehrere der folgenden Fragen mit „Ja“ beantworten, sollten Sie sich zur Abklärung an Ihren Hausarzt wenden:

  • Fühlen Sie sich auch ohne körperliche Belastung häufig schwach und müde?
  • Haben Sie ein wesentlich stärkeres Durstgefühl und trinken erheblich mehr als üblich?
  • Verspüren Sie häufig Harndrang und müssen meist große Mengen Wasser lassen?
  • Gibt es in Ihrer Familie bereits an Diabetes Erkrankte?

Im Gegensatz zum erworbenen Typ-2-Diabetes ist Typ-1-Diabetes eine Autoimmunerkrankung. Wissenschaftler haben zudem mehrere Genveränderungen identifiziert, die zur Entstehung eines Typ-1-Diabetes beitragen. Die Autoimmunkrankheit kann in jedem Alter ausbrechen, tritt in den meisten Fällen jedoch bereits im Kindes- und Jugendalter auf.

Patienten mit Diabetes Typ-1 sind im Gegensatz zu Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 in der Regel schlank. Der stark erhöhte Blutzuckerspiegel führt, teilweise bereits im Kindesalter, zu den typischen Symptomen. Dazu zählen ein extremes Durstgefühl, das selbst ohne körperliche Anstrengung auftritt, sowie dem daraus folgenden vermehrten Harndrang. Oft weist bei Betroffenen ein süßlicher Atem, der an überreifes Obst erinnert, auf Diabetes Typ-1 hin. Zudem leiden sie häufig unter Müdigkeit, Antriebslosigkeit und häufig auch unter ungewolltem Gewichtsverlust. In manchen Fällen entsteht eine lebensbedrohliche Übersäuerung des Blutes, Ketoazidose genannt, begleitet von einer schweren Hyperventilation, einer übermäßigen, tiefen und hektischen Atmung. Außerdem können Übelkeit und Schwindel bis hin zum Bewusstseinsverlust auftreten. In schweren Fällen von Unterzuckerung können Typ-1-Diabetiker sogar das Bewusstsein verlieren.

Der am häufigsten auftretende Typ-2-Diabetes gilt als Wohlstandskrankheit der Industrieländer. Allein in Deutschland leiden über acht Millionen Menschen an der Zuckerkrankheit. Größter Unterschied zum Typ-1 ist der schleichende Entwicklungsprozess. Die Intensität der Symptome steigt dabei in einem milden Verlauf an.

Die meisten Betroffenen sind adipös und haben bereits ein höheres Lebensalter erreicht. Typ-2-Diabetes ist besonders tückisch, da er lange Zeit keine Beschwerden verursacht. Neben gesteigertem Durst und vermehrtem Harndrang treten zunächst unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Konzentrationsschwierigkeiten und eine verminderte Leistungsfähigkeit auf. Oft leiden die Erkrankten unter Juckreiz und trockener Haut. Viele sind anfällig für Infektionen der Haut und Schleimhäute, auch im Genitalbereich. Typisch ist das diabetische Fußsyndrom, bei dem am Fuß oder Unterschenkel schlecht heilende Geschwüre und Wunden entstehen. Ein Diabetes Typ-2 kann sich auch auf die Augen auswirken: Die Schädigungen der Netzhaut bleiben meist lange Zeit unbemerkt. Dabei können sie zu gravierenden Sehstörungen bis hin zur Erblindung führen. Da das Immunsystem der Betroffenen geschwächt ist, leiden sie häufig unter Infektionen und Entzündungen. Als schwerwiegende Komplikation können Typ-2-Diabetiker bei sehr hohen Blutzuckerwerten in das sogenannte Coma diabeticum fallen.

Die Bezeichnung Typ-3-Diabetes umfasst verschiedene Sonderformen des Diabetes mellitus. Diese entstehen oft als Folge von chronischen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Leber, Nebenniere oder der Hypophyse. Auch Gendefekte können einem Typ-3-Diabetes zugrunde liegen. Allen gemein ist, dass sie wesentlich seltener als Typ-1 und Typ-2 auftreten.

Bei stark erhöhtem Blutzuckerspiegel treten dieselben Symptome wie bei Typ-1 und Typ-2-Diabetes auf: starker Durst in Verbindung mit häufigem Harndrang. Bei nur leicht erhöhtem Blutzucker gibt es meist keine nennenswerten Symptome. Häufig stehen beim Typ-3 die Beschwerden der jeweiligen Grunderkrankung im Vordergrund wie Herzrhythmusstörungen, Durchfälle, Gewichtsverlust oder auch vermehrtes Schwitzen. Wird die Grunderkrankung therapiert, bessert sich auch der Blutzuckerspiegel der betroffenen Patienten.

Schwangerschaftsdiabetes

Der Schwangerschaftsdiabetes, von Medizinern als Gestationsdiabetes bezeichnet, ist die häufigste Begleiterkrankung bei einer Schwangerschaft. Oft verläuft ein Schwangerschaftsdiabetes beschwerdefrei. Es kann jedoch zu ernstzunehmenden Komplikationen für Mutter und Kind kommen wie Fehlgeburten, Frühgeburten, Übergewicht oder unverhältnismäßig schnelles Wachstum des Ungeborenen sowie Reifestörungen innerer Organe und Unterzuckerung des Neugeborenen.

Die typischen Symptome eines Diabetes, starker Durst und gesteigerter Harndrang, sind bei einem Schwangerschaftsdiabetes nur sehr schwach ausgeprägt. Schwangere sollten bei folgenden Beschwerden aufmerksam werden: häufige Harnwegsinfekte oder Scheidenentzündungen, eine gesteigerte Fruchtwassermenge (Polyhydramnion), eine außergewöhnlichen Gewichtszunahme und ein übermäßiges Wachstum des ungeborenen Kindes sowie eine arterielle Hypertonie beim Neugeborenen.

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