Psyche

Einzeltherapie bei Suchterkrankten

Die wöchentlichen psychotherapeutischen Einzelgespräche sind elementarer Bestandteil der Rehabilitation. Dabei geht es um die Ursachen der Suchterkrankung, das Krankheitsverständnis und die Entwicklung alternativer Strategien zur erfolgreichen Lebensbewältigung. Unsere Therapeuten erarbeiten in Zusammenarbeit mit den Rehabilitanden individuelle und indikationsbezogene Therapien sowie mögliche Lösungswege. Gemeinsam erarbeiten sie Therapieziele, die in regelmäßigen Abständen innerhalb des Therapieverlaufs überprüft werden. Therapieziele können, neben der Aufrechterhaltung der Abstinenzfähigkeit, beispielsweise eine berufliche (Neu-)Orientierung sowie das Ablegen alter Verhaltens- und Erlebensmuster sein.

Es können aber auch Ziele gesetzt werden wie die Steigerung des Selbstwertgefühls, das Ausprobieren gesundheitsfördernder Freizeitaktivitäten oder der (Wieder)-Aufbau sozialer Kontakte. Im Therapieverlauf erproben wir die neu erarbeiteten und noch ungewohnten Verhaltensweisen und Lösungswege. Besonderes Augenmerk legen unsere Therapeuten auf die persönlichen Fähigkeiten der Rehabilitanden. Außerdem führen wir bei Bedarf Angehörigengespräche, sofern der Einbezug der Angehörigen notwendig, erwünscht und abstinenzfördernd ist.

Gruppentherapie bei Suchterkrankten

Als besonders hilfreich haben sich unsere Gesprächsgruppen erwiesen. Auch wenn viele Rehabilitanden zu Beginn der Gruppentherapie zögern, sich vor fremden Menschen zu öffnen. In den meisten Fällen legen sich diese Hemmungen zügig. Unsere Rehabilitanden empfinden es stattdessen bereits nach wenigen Sitzungen als sehr hilfreich, sich mit anderen Betroffenen über ihre Erkrankung auszutauschen. Sie entwickeln schnell das Gefühl „Ich bin nicht allein mit meinem Problem“. Unsere Gruppentherapien finden mehrmals wöchentlich statt und werden von fest zugeordneten Sucht- oder Psychotherapeuten geleitet. Die Bezugsgruppen, bestehen dabei aus maximal zwölf festen Teilnehmern und bieten Raum für gemeinsamen Austausch.

Darüber hinaus helfen die Gruppentherapien auch bei einer gemeinsamen Entwicklung hilfreicher Wege aus der Sucht. Sie unterstützt unsere Rehabilitanden dabei, ihre Erkrankung besser zu verstehen, anzunehmen und einen anderen Umgang mit den Beschwerden zu finden. Die Betroffenen motivieren sich gegenseitig in schwierigen Phasen der Rehabilitation – vor allem darin die Abstinenz aufrecht zu erhalten. Nicht selten entstehen sogar langfristige, über die Rehabilitation hinaus andauernde Freundschaften, die einen Weg in eine abstinente Zukunft ebnen.

Handfläche, auf der #not me steht

Themenspezifische (indikative) Therapiegruppe

Unsere indikativen Gruppen ermöglichen es, im Rahmen der Suchtbehandlung ausgewählte Themen intensiver zur behandeln und dadurch individuelle Therapieschwerpunkte zu setzen. Die spezifischen Gruppen werden dabei auf Grundlage der diagnostischen Befunde unserer Rehabilitanden und deren Bedürfnisse abgestimmt. Unsere Rehabilitanden können im Laufe ihrer Behandlung an mehreren indikativen Gruppentherapien teilnehmen. Thematische Schwerpunkte dieser Gruppen können Depressionen, Angstbewältigung und Rückfallprävention sein. Darüber hinaus bieten wir im Gruppensetting soziales Kompetenztraining, Raucherentwöhnung und Selbstverteidigung für Frauen an.

Hände beim Töpfern

Ergotherapie

Während unserer Ergotherapeutischen Einheiten entdecken unsere Rehabilitanden ihre Fähigkeit zu kreativem Gestalten. Die dabei erzielten Erfolgserlebnisse stärken den Selbstwert der Teilnehmer. Gleichzeitig bekommen unsere Rehabilitanden vielfältige Anregungen und Impulse für die Ausbildung neuer Interessen sowie für eine sinnvolle und abstinente Freizeitgestaltung. In unserem ergotherapeutischen Angebot lernen sie mit einem von ihnen ausgewählten Medium aktiv zu entspannen. Dies kann bei der kreativen oder künstlerischen Bearbeitung von Speckstein, Ton oder Holz sein. Auch Seidenmalerei und Korbflechten tragen zur Fokussierung und Entspannung bei. Gleichzeitig kann die Ergotherapie über den künstlerischen, nicht-sprachlichen Ausdruck, einen Zugang zu den eigenen Gefühlen und Bedürfnissen fördern. Hier stehen unseren Rehabilitanden diverse Materialien und Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung, mit welchen sie mit therapeutischer Unterstützung experimentieren können.