Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen

Eierstockkrebs, von Ärzten als Ovarialkarzinom bezeichnet, ist die zweithäufigste bösartige Krebserkrankung bei Frauen. Er zählt zu den aggressivsten bösartigen Tumoren. Es ist eine tückische Erkrankung, weil sie über einen langen Zeitraum hinweg keine Beschwerden verursacht.

Keine typischen Beschwerden

Patientinnen leiden nicht unter typischen Beschwerden, die Hinweise auf die Erkrankung liefern könnten. Deshalb werden Ovarialkarzinome oft sehr spät entdeckt. Wie bei anderen Krebserkrankungen auch, bestehen bei einer frühzeitigen Diagnose gute Behandlungsmöglichkeiten und Heilungschancen.

Erschöpfung und Appetitlosigkeit

Zu den unspezifischen Hinweisen zählen Blähungen und Verdauungsbeschwerden, eine unklare Zunahme des Bauchumfangs ohne erhöhte Kalorienzufuhr. Außerdem leiden betroffene Patientinnen häufig an Erschöpfung, andauernden Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kraftlosigkeit und Appetitlosigkeit.

Eierstockkrebs: Erschöpfung und Appetitlosigkeit mögliche Symptome

Diagnose

Besteht der Verdacht auf ein Ovarialkarzinom liefert eine allgemeine körperliche und gynäkologische Untersuchung erste Hinweise. Ein vaginaler Ultraschall (Vaginalsonografie) gibt Aufschluss über Lage, Größe und Ausprägung der Gewebeveränderung. Ob bereits eine Metastasierung im Brust- oder Bauchraum vorliegt, kann mithilfe einer Computertomografie und gegebenenfalls auch einer Magnetresonanztomografie festgestellt werden.

Spiegelung von Blase oder Dickdarm zur Abklärung

Der weiteren Abklärung dient eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) oder eine Dickdarmspiegelung (Koloskopie). Eine sichere Diagnose ist aber erst bei einer Operation möglich. Per Blutanalyse können spezifische Tumormarker bestimmt werden. Das ermöglicht eine individuellere Therapieplanung.

Sämtliche bösartigen Befunde werden in wöchentlichen Fallbesprechungen diskutiert und stellen die Grundlage für das weitere medizinische Vorgehen dar. Unser interdisziplinäres Team, bestehend aus Gynäkologen, Radiologen, Internisten und Chirurgen, behandelt jede Krebserkrankung individuell, wobei Voraussetzungen wie Alter, ein möglicherweise bestehender Kinderwunsch, der allgemeine Gesundheitszustand und mögliche Begleiterkrankungen berücksichtigt werden.

Betreuung durch Psychoonkologinnen

Zur Bewältigung der neuen Herausforderung stehen auch eine Psychoonkologin und eine Sozialarbeiterin in jeder Phase der Behandlung zur Verfügung. In der Regel ist eine vollständige chirurgische Entfernung des Tumors die Therapie der ersten Wahl. Die OP-Planung richtet sich immer nach der Lage und Größe des Tumors und nach dem Ausmaß der Erkrankung. In den meisten Fällen ist eine anschließende Chemotherapie erforderlich. Ziel ist es, eventuell verbliebene Krebszellen zu zerstören. In einigen Fällen wird eine Operation erst durch eine Chemotherapie ermöglicht.

Bei auffälliger Familienanamnese weitere Abklärung

Liegt eine auffällige Familienanamnese mit häufigen Fällen von Brust- und Eierstockkrebs oder sehr jungem Erkrankungsalter vor, raten wir zu einer weiterführenden Diagnostik im Hinblick auf eine mögliche Genmutation.

In diesen Fällen vermitteln wir die betroffenen Patientinnen an das kooperierende Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs an der Universität Köln.

Neben der Testung auf eine genetische Disposition erhalten Patientinnen mit einem erhöhten Risiko dort eine ausführliche Tumorrisikosprechstunde und ggf. weitere intensivierte Vorsorgeuntersuchungen.

Experten

Miriam Rossa, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe

Miriam Rossa

Chefärztin

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