Morbus Parkinson (IPD)

Wenn Nervenzellen im Gehirn sterben

Morbus Parkinson und Parkinson-Syndrome anderer neurodegenerativer Ursachen gehören in Deutschland zu den Häufigsten neurologischen Erkrankung des zentralen Nervensystems im fortgeschrittenen Lebensalter. Ein häufiges Frühsymptom sind Schlafstörungen, die als REM-Schlafstörungen bezeichnet werden und zu heftigen und häufigen Träumen, unwillkürlichen Bewegungen im Schlaf bis hin zu Eigen- oder Fremdverletzungen oder lautem Reden im Schlaf führen. Bei Morbus Parkinson sterben Nervenzellen im Hirnstamm ab, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Diesem kommt eine tragende Rolle bei der Steuerung von Bewegungen zu, die bei dem Parkinson-Syndrom starke Einschränkungen erfahren. Typische Symptome des Parkinson-Syndroms sind Muskelsteifigkeit (Rigor), Zittern (Tremor), verlangsamte Bewegungen (Hypokinsesie) sowie nicht steuerbare Schwankungen der Beweglichkeit (motorische Fluktuation). Außerdem können eine Reihe nicht motorischer Symptome auftreten, wie ausgeprägte Kreislaufprobleme sowie psychiatrische Symptome, z. B. Angststörungen, Depressionen, verlangsamtes Denken oder Demenz. Betroffene berichten außerdem von Schlaf- und Schluckstörungen, Missempfindungen, Schmerzen sowie Veränderungen der Harnblasen- und Darmfunktion.

Diagnose

Um eine optimale Therapie gewährleisten zu können, gilt es zunächst andere Ursachen für die Symptome auszuschließen. Daher kommt bei der Parkinson-Diagnose die Magnetresonanztomographie (MRT) als hochauflösendes bildgebendes Verfahren zum Einsatz. Außerdem kann durch spezielle computertomographische Verfahren die Anzahl der dopaminproduzierenden Hirnzellen dargestellt werden. Diese Methode wird als DATScan bezeichnet und eignet sich hervorragend, um den Morbus Parkinson von anderen Parkinsonsymptomen zu differenzieren. Veränderungen der Gehirnstrukturen können detailliert dargestellt und andere Krankheitsbilder ausgeschlossen werden, die ebenso zu Bewegungsstörung führen. Auch neuropsychologische Untersuchungen werden zur Diagnose von Morbus Parkinson durchgeführt. Ziel ist es, kognitive Funktionsbeeinträchtigungen des zentralen Nervensystems zu diagnostizieren, um nächste Behandlungsschritte planen und einleiten zu können. Oft befürchten Patienten, die unter gutartigen Tumorerkrankungen leiden, einen Morbus Parkinson zu entwickeln. Für sie ist es eine große Erleichterung, wenn sie nach ausführlicher Diagnostik erfahren, dass sie nicht an einem Morbus Parkinson erkrankt sind.

Mann beim Rasenmähen

Therapie

Auch wenn Morbus Parkinson nicht heilbar ist, können optimal aufeinander abgestimmte Therapiemöglichkeiten die Beschwerden der Patienten lindern und deren Lebensqualität steigern. Neben einer umfassenden Diagnostik steht eine ausführliche und sorgfältige Beratung zur medikamentösen Therapie des Morbus Parkinson sowie seiner Begleitsymptome im Zentrum unserer Behandlung.

Botox gegen Morbus Parkinson

Die Botulinumtoxintherapie kann in einigen Fällen hilfreich sein, wenn beispielsweise Dystonien (Bewegungsstörungen) oder eine übermäßige Speichelproduktion besteht. Selbst kleinste Mengen des Nervengiftes verursachen eine Schwächung überaktiver, krampfender Muskeln. Auch unterstützt es die Minderung einer übermäßigen Speichelproduktion, wie sie häufig in fortgeschrittenen Krankheitsstadien auftritt. Die Wirkung hält in der Regel drei Monate an. Die Therapie wird daher in regelmäßigen Therapiesitzungen wiederholt. Konservative Maßnahmen, wie Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie können unterstützend zum Erhalt der Selbstständigkeit beitragen. Schließlich sind auch operative Therapien wie die tiefe Hirnstimulation (DBS) bei Morbus Parkinson etablierte und hochwirksame Therapieverfahren.

Umfassend betreut

Ziel unserer erfahrenen Neurologen ist es, das Therapiekonzept den individuellen Bedürfnissen der betroffenen Patienten anzupassen, eine Versorgung auf höchstem Niveau zu gewährleisten und hierdurch ihre Selbstständigkeit bestmöglich zu erhalten.

Experte

Dr. med. Hartmut Bauer

Dr. med. Hartmut Bauer

Chefarzt

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