Arthrose des Schultergelenks (Omarthrose)

Wenn Knorpel aufeinander reiben

Als Omarthrose bezeichnet man eine Arthrose des Gelenks zwischen Schultergelenkspfanne und Oberarmkopf. Entzündliche Prozesse und starke Beanspruchung setzen der Knorpelschicht zu, welche als eine Art Polster zwischen den Gelenkflächen sitzt und verhindert, dass die Gelenkteile gegeneinander reiben. Die Knorpelmasse nimmt ab und wird porös, der so genannte Gelenkspalt zwischen den Gelenkflächen wird kleiner. Bewegungen des Gelenks verursachen dann zunehmende Schmerzen, zunächst nur bei Belastung, später auch in Ruhephasen.

Schmerzen beim Anheben des Arms

Grundsätzlich tritt Arthrose im Schultergelenk seltener auf als beispielsweise in der Hüfte oder dem Kniegelenk. Schließlich muss die Schulter nicht das Gewicht des ganzen Körpers tragen.

Begünstigt wird eine Schultergelenksarthrose häufig durch Begleiterkrankungen oder frühere Verletzungen. Dazu zählen Schäden an der Rotatorenmanschette, Oberarmbrüche im Schulterbereich, eine ausgekugelte Schulter (Luxation) oder rheumatische Gelenkentzündungen.  Als Rotatorenmanschette bezeichnet man eine Gruppe von vier Muskeln, die zusammen mit Sehnen und Bändern eine Art Kappe bilden, die das Schultergelenk umfasst.

Die DACH-Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie (DVSE) hat die Schulterprothesenchirurgie des Marien-Hospitals Euskirchen mit dem Silber-Siegel 2023 ausgezeichnet. Das Siegel zeichnet Abteilungen aus, die diese Eingriffe regelmäßig durchführen sowie die geforderten Qualitätsmerkmale vorweisen können. Dazu zählt neben der Teilnahme am Schulter-Endoprothesen-Register die persönliche Zertifizierung des Hauptoperateurs für dieses Spezialgebiet.

Diagnose

Zu Beginn der Diagnose erfragen die Ärzte das Beschwerdebild und den bisherigen Krankheitsverlauf.  Besteht der Verdacht auf eine Omarthrose, kann ein Röntgenbild die Diagnose bestätigen. Darin zeigt sich etwa, ob es Veränderungen an der Knochenstruktur gibt und ob die Knorpelmasse abgenommen hat. Weitere bildgebende Untersuchungen wie Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) werden nach Bedarf ergänzt.  

Frau macht Gymnastik

Therapie

Die operative Versorgung von Schulterarthrosen bildet seit einigen Jahren einen Behandlungsschwerpunkt unserer Klinik. Vor allem zu Beginn der Erkrankung vermeiden wir aber bei der Behandlung von Schultergelenks-Arthrosen soweit wie möglich eine Operation. Krankengymnastik, und der Einsatz entzündungshemmender Schmerzmittel können gerade zu Anfang Schmerzen wirksam eindämmen und Beweglichkeit erhalten. Eine Heilung im klassischen Sinne ist bei Arthrose bislang nicht möglich.

Computergestütztes Aufmaß des Gelenks

Ist die Arthrose aber zu weit fortgeschritten, ist es womöglich die bessere Option, das geschädigte Schultergelenk durch eine Endoprothese zu ersetzen.

Zur Vorbereitung der OP erstellen wir mithilfe einer speziellen Planungssoftware ein computergestütztes Aufmaß des Gelenks. Grundlage ist die Computertomographie (CT).

Moderne Prothesen können heute knochensparend eingesetzt werden. Das bedeutet, dass für die Befestigung der Prothese gerade so viel Knochenmasse geopfert wird, wie unbedingt nötig. Wir verwenden wann immer möglich zementfreie Prothesen, die - je nach Erhaltungszustand der Schulterpfanne – einen Teil oder auch das gesamte Gelenk ersetzen. Zeigt sich neben den Verschleiß-bedingten Schäden am Knochen auch eine Schädigung der darüber liegenden Muskelmanschette, ist der Einsatz einer inversen Schulterprothese möglich. Invers bedeutet „umgekehrt“. Dadurch wird das Drehzentrum verschoben. Die Schulter kann bewegt werden, ohne die Rotatorenmanschette zu belasten. Sollte erst im Verlauf eine Schädigung der Muskelmanschette hinzukommen, kann unsere Klinik auf eine inverse Prothese wechseln – ohne die „alte“ Prothese entnehmen zu müssen (modulares System).

Schulter-Bewegungsstuhl zur schonenden Mobilisierung

Zur schonenden Mobilisierung können wir allen unseren Patienten einen Schulter-Bewegungs-Stuhl anbieten, der die Patienten bei den notwendigen Bewegungsübungen unterstützt. Prothesen-Patienten können wir diesen Stuhl nach Abschluss ihres Klinikaufenthaltes für sechs Wochen zu Hause zur Verfügung stellen. Nach sechs Wochen, wenn die Prothese eingeheilt ist, folgt ein Reha-Aufenthalt, den unsere Mitarbeiter bereits während des Klinikaufenthaltes für unsere Patienten beantragen.

Experten

Dr. med. Ilja Windrath, Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Dr. med. Ilja Windrath

Chefarzt

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Dr. med. Stephanie Adam

Dr. med. Stephanie Adam

Oberärztin

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